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Historische Personen und Bornum am Elm
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Lorenz Heister
Lorenz
Heister (geb. 16. September 1683 in Frankfurt am Main; † 10. April 1758 in Bornum am Elm) war ein deutscher Anatom, der für seine Schriften über die Chirurgie bekannt
wurde. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Frankfurt nahm Lorenz ein Medizinstudium auf, angeblich inspiriert durch eine Vorführung des
berühmten "Doktor" Eisenbarth auf der Frankfurter Messe.
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Nach
Studien in Gießen, Wetzlar sowie im niederländischen Leyden assistierte er Feldärzten im spanischen Erbfolgekrieg, studierte dann Mathematik, Optik und
Mechanik. In Amsterdam promovierte er zum Dr. med., bevor er wieder als Feldarzt in den Krieg zog.
Dann wurde er zum Professor an die Universität
Altdorf berufen. Vor dem Amtsantritt 1710 besuchte er Oxford und Cambridge, lernte auf dieser Reise auch Isaac Newton kennen. 1712 heiratete er Eva Maria
Hildebrandt, die Tochter eines Nürnberger Juristen.
1719 erreichte Heister der Ruf der Universität Helmstedt. In Helmstedt übernahm Heister neben dem
medizinischen auch noch den Lehrstuhl für Botanik. Er baute einen botanischen Garten auf, der einer der größten und schönsten in ganz Deutschland gewesen
sein soll.
Heister sollte mehrmals abgeworben werden, sollte z.B. als Leibarzt von Peter dem Großen nach Petersburg gehen. Er blieb jedoch in
Helmstedt.
Anfang April 1758 wurde er in das 20 Kilometer entfernte Dorf Bornum am Elm gerufen, um einen
Patienten zu operieren.
Er erkrankte während der Reise und ist am 10. April 1758 im dortigen Pfarrhaus an einem "hitzigen Brustfieber" gestorben...
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Werke
Chirurgisches
Gerät, Abbildung aus Heisters Institutiones chirurgicae, in quibus quicquid ad rem chirurgicam pertinet optima et novissima ratione pertractatur. Antonio Cervone,
Neapel 1749
1712 erschien eine Schrift über das Wesen des Grauen Star, der eine Trübung der Linse ist, die einen jahrelangen Gelehrtenstreit in ganz Europa nach sich
zog. 1717 fasste er seine zahlreichen anatomischen Studien zusammen in dem Compendium Anatomicum.
Dieses Buch war noch lange nach seinem Tod grundlegend für
die Anatomieausbildung nicht nur an deutschen Universitäten. 1719 dann krönte er seine schriftstellerische Tätigkeit mit der "Chirurgie".
Das ist ein
Buch, "worin alles, was zur Wund-Arznei gehöret nach der neuesten und besten Art gründlich abgehandelt und in vielen Kupfer-Tafeln die neu erfundenen und dienlichen
Instrumente nebst den bequemsten Handgriffen der chirurgischen Operationen deutlich vorgestellet werden." Mit diesem Werk betrat Heister in zweifacher Hinsicht Neuland.
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Zum
Einen hat sich vorher, zumindest in Deutschland, kein seriöser Mediziner mit Chirurgie beschäftigt, dies war Sache der Wundärzte. Zum Anderen wurden
wissenschaftliche Bücher nicht in deutscher Sprache geschrieben.
An diesen beiden Punkten lässt sich auch die enorme Bedeutung aufzeigen, die Heister
für die Chirurgie gehabt hat. Das Buch erschien auch in einer vereinfachten Ausgabe für Wundärzte und Hebammen.
Die zahlreichen Zeichnungen sind
wahrscheinlich von Heister selbst, er hatte schon als Kind das Zeichnen gründlich gelernt, und weil er mit den Kupferstichen in seinen ersten
Bücher nicht zufrieden war, hat er als Professor in Altdorf noch das Kupferstechen gelernt.
Es wurde in viele Sprachen übersetzt, darunter Japanisch.
Seine letzte Auflage erlebte es in Deutschland 1779, also 60 Jahre nach Erscheinen der Erstauflage.
Quelle: Wikipedia - Zum Originalartikel -
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