Bornumer kämpfen für den Spielplatz am Rottensweg
Braunschweiger Zeitung vom
06.12.2005
Teile der Spielfläche werden als Ausgleich benötigt, wenn für den neuen Radweg nach Scheppau Privatgrund
gekauft werden muss
Von Arne Grohmann
BORNUM. Weil das Geld für notwendige Sanierungen fehlt und weil einige
Spielplätze kaum noch genutzt werden, lässt die Stadt Königslutter prüfen, ob Spielplätze geschlossen werden können. Während es in den meisten Dörfern
kaum Einwände der Betroffenen zu geben scheint, formiert sich in Bornum eine Initiative für den Erhalt.
In Bornum geht es in erster Linie um den
Spielplatz am Rottensweg. Eigentlich hatte sich auch der Ortsrat für dessen Erhalt ausgesprochen. "Jetzt gibt es aber eine völlig
neue Situation", sagte Ortsbürgermeister Jürgen Beese. Der Landkreis fordere eine Sanierung der Straße nach Scheppau. Der alte Radweg auf der linken
Seite wurde durch wurzelnde Bäume stark geschädigt. Der neue Radweg soll auf der anderen Straßenseite angelegt werden. Für den benötigten Platz
muss Land und Grund von Privatleuten erworben werden. Dafür sollen Ausgleichsflächen bereitgestellt werden: Teile des Spielplatzes am Rottensweg.
Mit
dem Spielplatz im Neubaugebiet Im Mühlenmorgen, dem Spielplatz am Elmring, auf dem Schulhof neben der Kirche und dem am Rottensweg hat Bornum angesichts der
schlechten Finanzlage der Kommunen wahrscheinlich mindestens einen Spielplatz zu viel. "Man muss auch Verständnis für die Stadt haben", fordert
Beese. Die Instandhaltung und Sanierung der Spielplätze koste viel Geld.
Jürgen Beese geht davon aus, dass der Spielplatz am Rottensweg nicht über
Nacht geschlossen wird. "So lange die Spielgeräte noch in Ordnung sind." Der Fußweg, der diagonal über den Spielplatz verläuft, könne die
zukünftige Begrenzung sein, wenn die übrige Fläche als Ausgleich bereit gestellt werden muss.
Eine Verlegung des neuen Radwegs in das Ortsinnere
schließt Beese aus. Anwohner brachten den Mühlengraben ins Gespräch. Auch von dort kann der Sportplatz am Ortsausgang Richtung Scheppau erreicht werden.
Doch der Mühlengraben mündet in einen landwirtschaftlich genutzten Feldweg. Der gehöre der Feldmarkinteressentschaft. Die werde ihn kaum für den neuen
Radweg hergeben, vermutet Beese. "Das haben wir alles schon geklärt."
Auf der Straße Richtung Scheppau wird meistens zügig gefahren. Schon
jetzt sausen einige Autos dicht am Spielplatz am Rottensweg vorbei. Eltern fürchten, dass es gefährlicher für die Kinder ist, wenn die Spielfläche
verkleinert wird.
Um die anderen Spielplätze im Ort zu erreichen, müssten die Kinder der Familien, die am Spielplatz am Rottensweg wohnen, die
schlecht einzusehende Dorfstraße überqueren. Das ist für die Eltern eine unnötige Gefährdung ihrer Kinder. Deswegen wollen sie ihren Spielplatz in der Nähe
erhalten. Das wurde schon vor Jahren durch eine Unterschriftenaktion dokumentiert.
Dienstag, 06.12.2005
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