Hunderttausende treiben 43 000 Läufer ins Ziel
Bornumer Leichtathleten Ralf Gebauer, Bettina Börgmann
und Cordula Schwarz finishen und genießen die einmalige Atmosphäre
BORNUM/NEW YORK. Einmal den New-York-Marathon aktiv erleben und dann
auch noch finishen – das ist mit Sicherheit eines der großen Ziele der Läufergemeinde. Drei Bornumer Athleten haben sich diesen Traum am vergangenen
Sonntag verwirklicht.
Ralf Gebauer in der Altersklasse 47M (in 3:42,59 Stunden), Bettina Börgmann in der Altersklasse 40F (4:28,26) und Cordula
Schwarz, die in der Klasse 52F (ebenfalls 4:28:26) startete haben sich diesen Traum verwirklicht.
Doch nicht nur der Marathon beeindruckte –
die gesamte Reise auf den amerikanischen Kontinent wurde zum Erlebnis. Die riesige Metropole New York war fest in der Hand der Läuferinnen und Läufer aus
aller Welt. Über 43 000 Starter hatten gemeldet. Hinzu kamen hunderttausende von Begleitern und Zuschauern.
Die Bornumer Gruppe war bereits am
Donnerstag angereist und machte sich zunächst mit dem Palace-Hotel direkt am Rockefeller-Center und dem nahe gelegenen Central Park vertraut Am Freitag
ging es mit dem Bus vier Stunden lang auf eine Erkundungstour in die Stadt der Hochhäuser. Nachmittags wurden dann die Startunterlagen auf dem Messegelände
abgeholt. Die Plastiktüte galt fortan als Erkennungszeichen für die Läufer.
Der Samstag stand zunächst ganz im Zeichen eines vorgeschalteten
Freundschaftslaufs, der im lockeren Trab auch einige tausend Läufer über eine Strecke von fünf Kilometern vorbei am Haus der Vereinten Nationen und dem
Empire State Building bis in das Zielgebiet des Marathonlaufs führte. Nach der obligatorischen Pasta-Party steigerte sich die Nervosität der Läufer
weiter, und dann war er da, der Start am Sonntag, auf den die drei so lange hintrainiert hatten.
Allein bis zum Startschuss mussten die 43 000 Läufer
über drei Stunden ausharren. Warm verpackt in den von Freunden und Bekannten gespendeten "Altkleider" ließ sich die Zeit mit kostenlosem
Kaffee, Kakao, Donuts und Energieriegeln aber gut überbrücken.
Dann ging es endlich los. Über die gewaltige Verrazano Bridge vom Navy-Stützpunkt Fort
Wadsworth auf Staten Island führte die Strecke nach Brooklyn, über Queens in die Bronx und dann durch die Straßenschluchten von Manhattan. Stets begleitet
von unzähligen, begeisterten Zuschauern und einer der rund 100 Bands an der Strecke. Blues und Rock, Dudelsäcke, Märsche, Big Bands, Gospel, Jazz –
jeder Stadtteil hatte sein eigenes Flair.
Dabei galt es für die mitgereisten Bornumer Fans, zur richtigen Zeit an den vereinbarten Stellen an der
Strecke die Augen offen zu halten, um die Bornumer tüchtig anzufeuern. Dies gelang zur Freude aller drei Mal, was angesichts der riesigen Läufermenge, die
sich durch die Straßen schob gar nicht so selbstverständlich war. Nach der Queensboro-Bridge waren dann schon 25 km geschafft und der Central Park in
greifbarer Nähe. Ab Kilometer 36 spürten die Bornumer am eigenen Leib warum die New Yorker Strecke als nicht einfacher Laufkurs bekannt ist.
Die
Steigungen begannen. Über die Fifth Avenue, die Museumsmeile, erreichten sie dann die Grüne Lunge New Yorks und damit das Ziel. Am Streckenrekord des
Äthiopiers Tesfaye Jifar, der 2001 nur 2:07:43 Stunden, benötigte, konnte letztlich keiner der Bornumer rütteln. Aber alle drei sind gut ins Ziel
gekommen und haben die große Ehrenmedaille für das Finish im 40. New-York-Marathon erhalten und mit Stolz dann auch gleich beim abendlichen
River-Cruise-Dinner getragen.
Begeistert von der Wahnsinnsstimmung und der Atmosphäre wurden dabei die Erlebnisse des Lauftages unter den
Reiseteilnehmern ausgetauscht. Es war fast Mitternacht als die Reisegruppe mit einer großen Stretchlimousine zurück ins Hotel kam.
H.
Schwarz Samstag, 07.11.2009
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