Politik und Weltgeschehen im Jahr 1871 (Auszug)
1871 entsteht mit dem Sieg Preußens im
Deutsch-Französischen Krieg und der Reichsgründung eine neue Großmacht in Europa.
In Frankreich entsteht als Reaktion auf den Krieg die Pariser
Kommune.
Im geeinigten Italien wird Rom zur Hauptstadt erklärt.
Verlauf des Deutsch - Französischen Krieges und seine Folgen
(Auszug)
3. Januar: Die Schlacht bei Bapaume im Deutsch-Französischen Krieg endet unentschieden. Die französische Armee de Nord zieht sich am
Abend zurück.
9. Januar: Nach der Schlacht bei Bapaume einige Tage zuvor kapitulieren im Deutsch Französischen Krieg die Verteidiger der von den
Deutschen belagerten Festung Peronne, dem letzten französischen Stützpunkt an der Somme.
12. Januar: Die zweitägige Schlacht bei Le Mans im
Deutsch-Französischen Krieg endet mit einem strategischen Sieg des preußischen Heeres. Die französische Loirearmee stellt nach schweren Verlusten
keine Bedrohung mehr dar.
18. Januar: König Wilhelm I. von Preußen wird im Spiegelsaal von Versailles zum Kaiser ausgerufen: Proklamation des
Deutschen Reiches (Reichsgründung)
28. Januar: Drohende Lebensmittelknappheit in Paris nach mehrmonatiger Belagerung zwingt die französische
Regierung im Deutsch-Französischen Krieg zum Einlenken. In Versailles wird ein zwischen Otto von Bismarck und Jules Favre ausgehandelter
Waffenstillstand vereinbart, der ausdrücklich nicht für die Departements Doubs, Cote de Or und Jura gilt. Faktisch beginnt damit die französische
Niederlage.
16. Februar: Deutsch-Französischer Krieg – Nach 108 Tagen Belagerung wird die ostfranzösische Stadt Belfort den deutschen Truppen
übergeben.
26. Februar: Der Vorfrieden von Versailles wird zwischen Otto von Bismarck für das Deutsche Reich und Adolphe Thiers für Frankreich
geschlossen. Der Deutsch-Französische Krieg wird endgültig einige Wochen später im Friede von Frankfurt beendet.
18. März - 28. Mai: Erste
sozialistische Revolution in Frankreich (siehe Pariser Kommune)
21. März: In Berlin wird der erste deutsche Reichstag eröffnet. Kaiser Wilhelm I.
thront dabei auf dem aus Goslar besorgten Kaiserstuhl Heinrichs III.
21. März: Otto von Bismarck wird zum Reichskanzler ernannt und in den
Fürstenstand erhoben.
16. April: Die Bismarcksche Reichsverfassung wird als Gesetz verabschiedet und zur Rechtsgrundlage für das deutsche
Kaiserreich.
10. Mai: Die Friedensverhandlungen zwischen Frankreich und Deutschland in Frankfurt am Main enden mit dem Frieden von
Frankfurt.
15. Mai: Das Strafgesetzbuch wird im deutschen Kaiserreich verabschiedet.
21. Mai: Regierungstruppen dringen in die Pariser
Innenstadt vor und brechen in der anschließenden „Blutwoche“ die Herrschaft der Pariser Kommune.
28. Mai: Der 72 Tage anhaltende Aufstand
des „Nationalkomitee der Nationalgarde“ und der mit ihr verbündeten Pariser Bevölkerung – der Pariser Kommune – der unter anderem
durch die Ablehnung der Waffenstillstandsbedingungen nach dem Deutsch-Französischen Krieg begonnen hat, endet nach sechswöchigem Beschuss von Paris
in der „Blutwoche“ vom 21. bis 28. Mai, in der bei Kämpfen und den darauf folgenden Massenexekutionen 20–30.000 Menschen ihr Leben
verlieren. 147 führende Aktivisten des Aufstands werden an der Mauer des Friedhofs Pere Lachaise erschossen.
11. November: Kaiser Wilhelm I.
erlässt das Gesetz über das Bilden eines Reichskriegsschatzes aus den französischen Kontributionen, die der Friede von Frankfurt dem Verlierer des
Deutsch-Französischen Kriegs abverlangt.
Wirtschaft 1871
Beginn einer wirtschaftlichen Blütezeit in Deutschland und Österreich: Die
Gründerjahre In der Münchner Spaten-Brauerei wird versuchsweise eine Kältemaschine nach Carl von Lindes Ideen installiert. Die Vereinbarung dazu wird
geschlossen (das Patent 1873 angemeldet).
Die erste deutsche Freiwillige Feuerwehr, das „Freiwillige Lösch- und Rettungs-Corps“
Meißen, wird gegründet.
- Gründung des Unternehmens Schering AG in Berlin - Gründung des Unternehmens Continental in Hannover unter dem Namen
Continental - Gründung des Unternehmens Vesta-Nähmaschinen-Werke in Altenburg
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