Die Bornumer Kirche
Text aus der Festschrift 1135 - 1985 Bornum am Elm
Über die Erbauung
der Kirche ist uns nichts bis heute bekannt geworden. Nur ihre alte, seit vielen Jahren in der Schule aufbewahrte Wetterfahne gibt uns Gewissheit, dass sie
schon vor 1584 erbaut worden sein muß. Aus der im Jahre 1761 gefertigten Dorfbeschreibung des damaligen subdelegierten Commissario Johann Julius
Bütemeister geht hervor, daß das Kirchenschiff an der Ostseite des aus Elmkalkbruchstein aufgebauten Turmes liege. Turm und Schiff waren zu dieser Zeit
mit roten Tonziegeln gedeckt.
Um die Kirche herum lag der ehemalige Friedhof, der 1 Morgen und 23 Ruten unter sich fasste und gegen Ende des 19. Jh.
Vollständig eingeebnet wurde. Einige alte Grabsteine als Zeugen vergangener Steinbildhauerkunst konnten in den letzten Jahren wieder ausfindig
gemacht werden. Sie dienten vor der Kanalisation unter anderem als Übergänge für die kleinen Gräben und Beeke im Dorfe. Z.B. führte lange Zeit eine alte
Grabplatte über den ehemals am „Schützengarten“ vorbeifließenden Bach. Ihre Inschrift kündete von dem 1677 in Bornum verstorbenen Pastor Antonius
Dwidjanus.
Ihre heutige Gestalt erhielt die Bornumer Kirche im wesentlichen im Jahr 1808. Das ehemals an der Ostseite des Turmes liegende Schiff
wurde abgebrochen. Nur der alte Turm blieb erhalten, bekam nachträglich einen neuen Zeltdachaufsatz mit abschließendem
laternenförmigen Uhrenturm.
Merkwürdig und weithin ohne Beispiel ist der Wiederaufbau des Kirchenschiffes an der Westseite des alten Turmes ! Die
beim Kirchenabbruch 1808 geborgenen aber in den Neubauten nicht wieder verwendeten romanischen Teilungssäulen mit Würfelkapitel und attischer
Eckblattbasis dürften zumindest ausreichender Beleg für die Errichtung der alten Kirchenanlage in romanischer Zeit sein. Die über dem alten Turm errichtete
bis hin zum Dach führende neuromanische Glockenstube und das sich mit seinem Baustil an den Klassizismus anlehnende Kirchenschiff stellen zusammen mit
dem romanischen Teil des Turmes einen insgesamt befriedigenden, geschlossenen Gebäudeverband dar.
Quelle: Festschrift 1135 - 1985 Bornum
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