Weiches Wasser kostet 20 Cent mehr Samstag, 07.10.2006
Versorgung der Samtgemeinde Schöppenstedt, Asse und Teile von Oderwald beginnt am 9. Oktober Von Karl-Ernst Hueske
KLEIN
DENKTE. Die Wolfenbütteler profitieren bereits seit einigen Wochen von weicherem Wasser. Ab 9. Oktober erhalten nun auch die Bewohner der Samtgemeinde
Schöppenstedt, die Orte Kalme, Seinstedt und Bornum der Samtgemeinde Oderwald sowie die Samtgemeinde Asse (ohne Kissenbrück) weiches
Wasser.
Schneller als erwartet konnten die notwendigen neuen Leitungen, Pumpen und Druckerhöhungsanlagen fertiggestellt werden, freute sich
Geschäftsführer Jürgen Schodder von der Purena GmbH. Er erinnerte an den Gründungsauftrag der Purena, die Region Wolfenbüttel-Helmstedt mit weicherem
Wasser zu versorgen.
Der erste symbolische Spatenstich für die neue Wassertransportleitung war im Mai erfolgt. Das Investitionsvolumen: 5,5 Millionen
Euro.
Die Investitionen und der Zukauf von Harzwasser schlagen sich ab 1. November im um 20 Cent höheren Wasserpreis nieder. Gemischt wird das Wasser
im Wasserwerk Wolfenbüttel.
Auch wenn jetzt Harzwasser hinzugekauft werden muss, so begibt sich die Purena dennoch nicht in eine Abhängigkeit von den
Preisen der Harzwasserwerke, erklärte Schodder: "Wir haben langfristige Lieferverträge mit klaren Regelungen zu möglichen
Preiserhöhungen abgeschlossen."
Der Purena-Geschäftsführer rechnete vor, dass der Verbraucher sogar Geld einspart. Für einen
Vier-Personen-Haushalt betragen die Mehrkosten demnach 32 Euro, die Einsparungen aber 69 Euro.
Eingespart werden kann zum Beispiel Waschpulver, da
das neue Wasser nur noch eine Härtegrad von 2 und einen PH-Wert von 7,7 hat. Entkalkungsanlagen können abgeschaltet werden. Sie sollten auch aus
hygienischen Gründen abgebaut werden, empfahl Jürgen Stock vom Wasserlabor der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel. Er hat die Arbeiten an der neuen
Wasserversorgung begleitet.
Damit sich im Leitungsnetz vorhandene Ablagerungen nicht lösen, gibt Purena für die Dauer von voraussichtlich zwei Jahren
eine geringe Menge Phosphat bei. "Die Zugabe ist entsprechend der Trinkwasserverordnung zulässig und in dieser geringen Dosierung gesundheitlich
völlig unbedenklich", sagte Stock..
"Die Vorteile durch die neue Wasserversorgung überwiegen", lautete das Fazit des stellvertretenden
Verwaltungschefs der Samtgemeinde Schöppenstedt, Detlev Prescher. Er stellte zudem die wirtschaftlichen Vorteile für Gewerbebetriebe wie Coverright
in Schöppenstedt heraus.
Karl-Heinz Spier, Bürgermeister der Samtgemeinde Oderwald, erklärte, dass in weiteren Gemeinden der Samtgemeinde konkrete
Überlegungen angestellt werden, auch das neue weiche Wasser zu beziehen.
Asse-Samtgemeindebürgermeister Siegbert Pfeifer erkundigte sich nach
möglichen Problemen, die sich bei der Wasserumstellung ergeben. Schodder berichtete von positiven Erfahrungen aus den Bereichen Hildesheim und Hannover.
Dort sei die Umstellung bereits vor Jahren ohne Probleme erfolgt.
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