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Der Bornumer Wappenbaum - Die Linde - Einweihung 2010
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Nachdenklichkeit bei der
Rede wich bald der Freude beim gelungenen Fest zur Einweihung der Dorflinde in Bornum am Elm.
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Hier ganz wichtige
“Nachbarn” der Dorflinde - Der Bornumer Kindergarten gratulierte mit einem sehr schönen Lied über die Bedeutung der Bäume.
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Die neue Dorflinde in Bornum am Elm
Am 19. September 2010 fand die öffentliche Einweihung der
neuen Dorflinde in Bornum am Elm statt. Direkt im Anschluß an die geschichtskundliche Wanderung, zu der “Dä Born” eingeladen hatte, wurde der Bornumer Wappenbaum offiziell an die Dorfgemeinschaft “übergeben”.
Die Worte des Ortsbürgermeisters zur Historie von Wappenbäumen allgemein und des Wappenbaumes von Bornum am Elm waren interessant, nachdenklich und mit einem deutlichen Gleichnis zum Hintergrund der Fällung unserer “alten” Dorflinde versehen.
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Einweihung der neuen Dorflinde - Wappenbaum von Bornum am Elm - Rede gehalten durch
den Ortsbürgermeister Achim Scherenhorst am 18.09.2010 (sinngemäße Wiedergabe)
Wenn man über Bäume reden will, muß man auch über Menschen
sprechen. Menschen pflanzen Bäume und Menschen fällen oder zerstören Bäume – bewusst oder unbewusst....
Menschen und Bäume sind sehr
verschieden, das braucht nicht weiter erklärt zu werden, aber haben sie auch etwas gemeinsam? Im Vergleich zu anderen Lebewesen haben beide
ein potentiell hohes Lebensalter. Im Vergleich zu einem Baum ist das Grenzalter des Menschen mit maximal 128 Jahren bescheiden, übersteigt aber doch das
Lebensalter der allermeisten anderen Lebewesen beträchtlich. Bäume können sehr viel älter werden - wenn man sie lässt...
Unsere Linde war, mit 138
Jahren der mit Abstand älteste Baum im Dorf, gefolgt von der nur 10 Jahre jüngeren Kastanie auf dem Schulhof...
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Die Bornumer Dorflinde,
gepflanzt 1872, im April 2008
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Die “Uhlenbusch” -
Kastanie auf dem alten Schulhof direkt neben der Kirche
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... Baumverehrung
Die religiöse Verehrung von Bäumen hatte bei den Germanen eine überragende Bedeutung. Neben anderen Bäumen stand auch die Linde bei
ihnen in hohem Ansehen - sie galt als heiliger Baum. Die Linde gilt gemeinhin als Baum der Freya.
Zu Beginn unserer Zeitrechnung stand der
Mensch in einer geradezu symbiotischen Beziehung zum Wald. Die Bäume wurden damals als Mitgeschöpfe im menschlichen Sinne betrachtet. Einzelne Bäume
hatten Namen, man unterhielt sich mit ihnen und man bat den Geist de Baumes um Vergebung, wenn es nötig wurde, ihn zu fällen.
Wurde ein Baum ohne Not
gefällt, zog dies die Todesstrafe nach sich. Nach altem germanischem Gesetz musste die Wunde, die jemand einem lebenden Baum durch Abschälen seiner Rinde
zufügte, mit den Eingeweiden des Täters "verbunden" werden. Das wünsche ich den Frevlern, die aktuell Bäume auf dem Spielplatz zerstört
haben, natürlich nicht.
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Dorflinden
Viele Orte in Mitteleuropa hatten früher ihre Dorflinde, die das Zentrum des Ortes bildete und Treffpunkt für den
Nachrichtenaustausch und die Brautschau war. Anfang Mai wurden meist Tanzfeste unter diesem Baum – zum Teil auch auf der sogenannten Tanzlinden
– gefeiert. Allerdings wurde hier auch meist das Dorfgericht abgehalten, eine Tradition, die auf die germanische Gerichtsversammlung, das Thing,
zurückgeht. Die Linde ist deshalb auch als „Gerichtsbaum“ oder „Gerichtslinde“ bekannt.
Nach Kriegen (oder Pestepidemien) gab es
den Brauch, sogenannte Friedenslinden zu pflanzen. Die meisten erhaltenen Exemplare erinnern an den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71, einige
aber auch noch an den Westfälischen Frieden.
Auch viele Städte verdanken der Linde ihren Namen. So gibt es in Deutschland insgesamt etwa 850 Orte
oder Ortsteile, deren Namen auf den Baum zurückzuführen sind.
Auch unsere Linde war für Generationen von Bornumern der Mittelpunkt des Dorfes,
der Treffpunkt für unzählige Feiern, Ausflüge und / oder Fahrten, für Streiche, Pferdeschauen, Maikäferfangen und v. a. m. Ich wünsche mir, dass unsere
neue Linde daran anknüpfen kann. ..
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Ein Blick voraus
Zu
ihrer eigenen Silberhochzeit, wenn Bornum 900 Jahre alt wird, wird man sich in ihrem Schatten aufhalten können und sicher auch Schutz vor Regen finden. Auf
jeden Fall ist durch das schnelle Handeln des Ortsrates keine längere lindenlose Zeit entstanden. Mit Ausnahme des extrem langen und schneereichen
Winters kann man sich wieder oder auch immer noch an der Linde treffen. Mit dieser Linde und der umgestalteten Pflanzscheibe hat Bornum seinen lebenden
Mittelpunkt zurück. Ich persönlich habe das Ziel den Lindenplatz insgesamt weiter aufwerten zu können. Ob das klappt, ist sicher fraglich, aber ich bleibe
dran. ...
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Dank
Bedanken
möchte ich mich bei allen Bornumern, die mit dazu beigetragen haben, dass diese Linde so schnell gepflanzt werden konnte, insbesondere bei der
Forstinteressentschaft, sowie bei Herbert Fischer, Olaf Schnur und Albrecht Lüer. Mein weiterer Dank gilt den beiden Holzwürmern, die zur Herstellung der
Baumscheiben beigetragen haben, Hermann Claus und insbesondere Karl-Heinz Ohk.
Nun werde ich den Baum noch einmal symbolisch mit Trogwasser angießen
und Linde und Lindenplatz Ihrer Bestimmung übergeben - nämlich für die Bornumer Mittelpunkt des Dorfes zu sein. Ich wünsche allen einen schönen
Nachmittag.
Achim Scherenhorst am 18.09.2010 (sinngemäße Wiedergabe)
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